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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 16.1895

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Abhandlungen
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Boeheim, Wendelin: Nürnberger Waffenschmiede und ihre Werke in der kaiserlichen und in anderen Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5778#0438
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Nürnberger Waffenschmiede und ihre Werke in den

gestorben ist und auf dem St. Johanniskirchhofe be-
graben wurde;1 Friedrich Lochner, Plattner, wel-
cher in dem Todtengeläutbuche von St. Sebald als
am Plattnermarkt wohnhaft und gleichfalls 1527
verstorben angegeben wird; weiters Sebald Lochner
der Aeltere, unbekannten Handwerkes, der am
20. Juli 1550 verschied; seine Gattin Anna starb
am 7. September 1553. Zu dieser Reihe ist noch
der Pfarrer von St. Sebald Dr. Johann Lochner
zu zählen, dem ich schon 1472 begegne und der
in hohem Alter, 1525, die Welt verliess und auf
dem St. Johannisfriedhofe begraben wurde.2

In dem obengenannten Kunz Lochner dem
Alten erblicken wir den Vater unseres Meisters.
Seine Ehefrau, die Mutter des Letzteren, hiess He-
lena; sie war eine Enkeltochter Heinrich Löher's,
des Lederers zu Nürnberg, und starb 1542.3 Der
alte Kunz besass am Plattnermarkt zwei unweit
von einander gelegene Häuser. Das eine, in welchem
er wohnte, war zwischen des Wilhelm von Worms
und des Hans Eckhart Häusern gelegen; er hatte
dasselbe mit Helena von dem Barbier Niclas Kun
und seiner Hausfrau Ottilia am 3o. August 1522
um 550 fl. gekauft.* Das andere war zwischen den
Häusern des Wilhelm von Worms und des Lorenz
Trunk gelegen. Es führt gegenwärtig die Nummer
S. 546. Dieses Haus wurde am 3i. Mai 1540 von
»Helena, Conzen Lochners, plattners, wittib«, im
Beisein ihrer damals in Nürnberg anwesenden
Kinder und Hans Michel, des Plattners, ihres
Eidams, an Hans Sorgenfrei, den Sporer, verkauft.5

Die aus der Ehe des alten Kunz hervorge-
gangenen Kinder bin ich zwar im Stande anzu-
geben ; aber ihre Reihenfolge ist nur insoferne
sicher, als mir das älteste und das jüngste bekannt
ist. Das älteste war Heinrich Lochner, der Plattner.
Um 1505 geboren, übernahm er nach des Vaters
Ableben 1527 die Werkstätte. Am 29. Jänner 1533
bezeugen »Helena, Conzen Lochners, plattners
seligen, wittib«, und mit ihr Conz Lochner, Katha-
rina, Hans Taubenesser's Wittwe, und Gertraud,
Lorenzen Schmid's, des Schneiders, Hausfrau, ihre
Kinder, dass Heinz Lochner, ihr Sohn und Bruder,

1 Norischer Christen Freydthöfe Gedächtniß, I, p. I54>
Nr. 1162.

2 Ibid., I, p. 161, Nr. 1217.

3 Neudörfel', a. a. O., p. 65.

4 Ibid., Lit. 36, fol. 8 b.

5 Ibid., Lit. 52, t'ol. 222.
 
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